Weniger Stromkosten durch neue Beleuchtung
Seit zehn Jahren qualifiziert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt Auszubildende zu Energiescouts, die mit offenen Augen durch ihr Unternehmen laufen und sich im Team für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und betriebliche Energieeffizienz einsetzen. Regelmäßig nimmt Kräuter Mix mit einer Projektgruppe an der Initiative der IHK teil. Für das Unternehmen lohnt sich das Engagement in mehrfacher Hinsicht: Die Ideen der Energiescouts sparen Energiekosten. Die Auszubildenden zeigen Verantwortungsbewusstsein und leisten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem unterstreicht Kräuter Mix sein Image als nachhaltig handelnde Firma.
2024 setzte sich die Projektgruppe aus Rüdiger Holdren (Elektroniker für Betriebstechnik), Pascal Schüll (Fachkraft für Lagerlogistik) und Felix Heubach (Elektroniker für Betriebstechnik) zusammen. Durch die unterschiedlichen Ausbildungsberufe der Energiescouts ergab sich ein interdisziplinäres Team, in dem jeder sich mit seinem Fachwissen sowie seinen persönlichen Stärken und Interessen einbringen konnte. Als Ansprechpartner innerhalb des Unternehmens standen die Ausbilder Andreas Spitzhirn, Leiter der Elektrik, und sein Kollege André Weimann zur Verfügung. Am Ende präsentierten die Energiescouts ihr Projekt vor einer Jury der IHK.
Über mehrere Monate beschäftigten sich die drei Auszubildenden mit der möglichen Modernisierung der Lichtanlage in einer Lagerhalle am Firmenstandort Abtswind. Dabei ging es um die geplante Umrüstung der Innenbeleuchtung auf moderne LED-Lampen. Beim Bau der 2900 Quadratmeter großen Halle Ende der neunziger Jahre entsprachen Leuchtstoffröhren dem Stand der Technik. Diese sind heute nicht mehr wirtschaftlich. Aus Gründen des Umweltschutzes wurde ihr Verkauf sogar verboten.
Zu Beginn des Projekts machten sich die Energiescouts ein Bild von der Örtlichkeit und vermaßen die Lagerhalle für Kräuter und Gewürze, auch was die Beleuchtung mit den alten Leuchtstoffröhren betraf. Durch die Befragung des Lagerpersonals konnten Erfahrungswerte und Anregungen der Mitarbeiter in das neue Beleuchtungskonzept einfließen. Die Berechnungen ergaben, dass die 96 Doppelleuchten jährlich Kosten für Strom und Instandhaltung von 4900 Euro erzeugten. Da LEDs für eine bessere Ausleuchtung sorgen, sind bei niedrigerem Energieverbrauch künftig nur noch 72 Lampen erforderlich.
Eine intelligente Programmierung der Beleuchtung, bei der sich durch neue Bewegungsmelder nur noch die Lichter in einzelnen Gängen und nicht mehr auf einen Schlag in der gesamten Halle einschalten, soll den Stromverbrauch noch einmal beträchtlich reduzieren. Auf lediglich 357 Euro im Jahr belaufen sich nach der Umrüstung die Energiekosten – eine Ersparnis von rund 4500 Euro. „Das hat uns so sehr erstaunt, dass wir zur Sicherheit mehrmals nachgerechnet haben“, sagt Energiescout Rüdiger Holdren. Doch das Ergebnis der Kalkulation war in der Tat korrekt.
Die angedachte Investition in die neue Lichtanlage wird sich den Berechnungen zufolge nach fünf Jahren amortisiert haben. Da die LEDs nicht wartungsanfällig sind und eine Lebensdauer von 33 Jahren haben, besteht die Möglichkeit, 28 Jahre lang Stromkosten zu sparen, bis eine größere Wartung oder Neuinvestition ansteht. Diese Erkenntnisse hat das Unternehmen seinen Energiescouts zu verdanken.