Kräuter Mix übernimmt weltweit Verantwortung
Am 1. Januar 2023 ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland in Kraft getreten. Das Gesetz soll die Verletzung von Menschenrechten in internationalen Lieferketten verhindern und den Umweltschutz stärken. Das Regelwerk gilt zunächst nur für Großunternehmen, so dass Kräuter Mix mit seinen 500 Mitarbeitern derzeit nicht davon betroffen ist.
Doch der Hersteller luftgetrockneter Kräuter, Gemüse und Gewürze hat seine internationalen Lieferketten bereits seit langem auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Gesellschaftliches Engagement, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung am Firmenstandort und weltweit bilden die Basis des unternehmerischen Erfolgs. Eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeitsmanagement stellt nachhaltige Beschaffungsstrukturen und Qualitätsstandards sicher, qualifiziert, entwickelt und überprüft Lieferanten und setzt internationale Nachhaltigkeitsprojekte um, zum Beispiel zum Artenschutz und zur Inkulturnahme von bedrohten Pflanzen.
Da das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Zukunft auch mittelständische Unternehmen wie Kräuter Mix betrifft, beschäftigt sich Abteilungsleiter Dr. Adrian Kranvogel schon heute mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Auf Einladung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH), des mit mehr als 400 Mitgliedern größten Arzneimittelverbands Deutschlands, referierte der Diplom-Agraringenieur mit Tätigkeitsschwerpunkt Kräuteranbau über das neue Gesetz. In seinem eineinhalbstündigen Seminarvortrag ging Kranvogel speziell auf die Praxis der Lieferkettenverantwortung im Bereich der natürlichen pflanzlichen Rohstoffe ein.
Der Nachhaltigkeitsexperte erläuterte, welche Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz ein Unternehmen einzuhalten hat, und wie die Lieferketten aussehen, wenn es um die Beschaffung von Heilkräutern für die Arzneimittelherstellung geht. Dabei bestehen verschiedene Risiken einer Sorgfaltspflichtverletzung, die jedes Unternehmen für sich analysieren muss. Jedoch lassen sich Risiken in der Lieferkette durch Vertragsanbau, Inkulturnahme und gezielte Projektarbeit in den Ursprungsländern mindern – allesamt Maßnahmen, die Kräuter Mix seit langem praktiziert. Adrian Kranvogel präsentierte Erfolgsprojekte aus der Praxis des Unternehmens wie den Anbau von Baldrian in Deutschland oder von Schlüsselblumen in Albanien sowie die Wildsammlung von Rosmarin in Tunesien.
Eine weitere Lösungsstrategie sieht Kranvogel in geeigneten Zertifikaten für Sozialstandards und Umweltschutz entlang der Lieferkette, wie sie Kräuter Mix besitzt, zum Beispiel Rainforest Alliance, UTZ, SMETA-Audit und EMAS. So ist in einem Modellprojekt in Nigeria, wo das Unternehmen Hibiskus einkauft, eine Dorfgemeinschaft aus Kleinbauern gemäß Rainforest Alliance zertifiziert. „Zertifizierungen können einen großen Unterschied in sozialen und ökologischen Fragen machen und gewinnen zunehmend an Bedeutung“, ist Kranvogel überzeugt.
„Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist kein Allheilmittel für die Nachhaltigkeitsrisiken in Lieferketten“, stellte der Fachmann von Kräuter Mix fest, „aber es kann als Startsignal für den Weg in eine Transformation des wirtschaftlichen Handelns begriffen werden.“