Sicherer Schutz vor Schädlingen
Pflanzliche Rohstoffe sind als getrocknete Naturprodukte trotz hoher Hygiene- und Sicherheitsstandards anfällig für Schädlingsbefall. Zum Schutz ihrer Qualität und Unversehrtheit werden sie einer Vorratsschutzbehandlung unterzogen, die Schadinsekten wie Käfern, Motten, Läusen oder deren Larven und Eiern den Nährboden entzieht.
Zwei Verfahren der Vorratsschutzbehandlung
Bei Kräuter Mix kommen hierfür zwei Verfahren zur Anwendung: Die Behandlung mit Phosphorwasserstoff (Phosphin, PH3) oder die Druckbehandlung mit Kohlenstoffdioxid (CO2). In der Regel erfolgt die Vorratsschutzbehandlung bereits bei Wareneingang.
Wertvolle Erfahrungswerte für produktspezifische Behandlung
Die jeweilige Behandlung der Ware ist vom Produkt, den Produkteigenschaften und der Art der Verpackung abhängig und fußt bei Kräuter Mix auf jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Vorratsschutzbehandlung. Für einen Schädlingsbefall anfällige bzw. als gefährdet klassifizierte Rohstoffe, darunter beispielsweise Trockengemüse oder Pilze, werden separat vor der Behandlung in Quarantäne gelagert. Zu den anfälligen Produkten zählen auch Heilkräuter, die bei Eingang der Ware im Abtswinder Unternehmen generell vorratsschutzbehandelt werden.
PH3-Vorratsschutzbehandlung
Eine der nach wie vor wirksamsten Methoden gegen Vorratsschädlinge ist, die pflanzlichen Rohstoffe dem Wirkstoff Phosphorwasserstoff auszusetzen. Kräuter Mix verfügt über eine der modernsten Kammern zur PH3-Behandlung weltweit: Eine Eigenentwicklung, die als Großvolumen-Vorratsschutzkammer für 540 Palettenstellplätze ausgelegt ist. Für die Dauer von rund vier Tagen breitet sich das Gas in der Kammer durch die Gebinde und die Ware hindurch aus und tötet dank des hohen Durchdringungsvermögens zuverlässig Schädlinge in den verschieden Entwicklungsstadien ab. Rückstände an der Ware sind nach der PH3-Anwendung und entsprechender Karenzzeit nicht vorhanden. Ebenso wenig werden Produktqualität oder Sensorik, also Geschmack, Aussehen oder Geruch der Ware durch das Verfahren beeinträchtigt.
CO2-Druckbehandlung zum Vorratsschutz
Auf aktuellem technischem Stand ist die Vorratsschutzanlage von Kräuter Mix mit umweltschonender CO2-Rückgewinnung und -Wiederverwertung, die vom ursprünglichen Zwei- auf ein Drei-Kammer-System aufgerüstet wurde. Die drei Druckautoklaven, zwischen welchen ein CO2-Druckausgleich stattfindet, sind ein elementarer Bestandteil der Kräuter Mix-Lagerwirtschaft. Die bestückte Ware wird in der Regel im Autoklav für rund drei Stunden einer CO2-Atmosphäre unter maximalem Druck von 20 bar ausgesetzt. Durch den abschließenden Druckabbau in kurzer Zeit entsteht ein enormer Druckunterschied, der zur Abtötung der Vorratsschutzschädlinge führt.
Eine Methode, die Qualität und Struktur der Waren erhält und keine CO2-Rückstände in den Naturprodukten zurücklässt. Daher ist das Verfahren ebenso für die Behandlung von KbA-Waren, sprich Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau, zugelassen – unter Einhaltung der Produktvorschriften der Verordnung (EU) 848/2018 für die Schädlingsbekämpfung bei biologischer und ökologischer Produktion. Die CO2-Vorratsschutzanlage ist darüber hinaus GMP-zertifiziert und gewährleistet sowohl für pflanzliche Wirkstoffe wie für Arzneimittel höchste Hygiene- und Sicherheitsstandards. Behandelte Ware kann im Anschluss direkt weiterverarbeitet oder ausgeliefert werden.
Permanentes Monitoring der Lagerhaltung
Ein durchgängiges Monitoring der gelagerten Ware sowie eine kontinuierliche Temperatur- und Feuchtigkeitsaufzeichnung in den Lagern sind weitere wichtige Komponenten des Vorratsschutzes bei Kräuter Mix. Spezielle UV-Lampen, Insektenschutzgitter, Klebe- und Pheromonfallen sichern eine stetige Überprüfung und geschützte Lagerung der pflanzlichen Rohstoffe.
Verfahren der Vorratsschutzbehandlung bei Kräuter Mix
In puncto Wirksamkeit werden beide Methoden (PH3 / CO2) zur Vorratsschutzbehandlung bei Kräuter Mix im Ergebnis gleich bewertet. Selbst wenn die Verfahren unterschiedliche Wirkungsprinzipien aufweisen. Beide Vorratsschutzbehandlungen sind durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gemäß Veröffentlichung „Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis Teil 5, Vorratsschutz“ (in aktuell gültiger Version) zugelassen und stehen auch für Lohnarbeiten zur Verfügung.
PH3-Verfahren
In einer Großkammeranlage, bedient von toxikologisch geschultem Fachpersonal, durchdringt Phosphorwasserstoff die verpackte Ware über einen Zeitraum von circa vier Tagen, ohne Rückstände nach Behandlung und Karenzzeit zu hinterlassen. Der Gesamtprozess und die für den Rohstoff erforderliche Temperatur werden während der gesamten Behandlungsdauer elektronisch überwacht. Eine vollautomatische Beschickung und Entleerung der PH3-Kammer mittels fahrerlosem Transportsystem (FTS) entlastet die Mitarbeitenden und ermöglicht Kräuter Mix den Einsatz der Kammer rund um die Uhr.
CO2-Druckbehandlung mit Rückgewinnung
Die Ware wird im Druckautoklav unter Zusatz von CO2 hohem Druck von 20 bar für etwa drei Stunden ausgesetzt. Die Verdrängung von Luftsauerstoff führt zur Übersäuerung der Zellen möglicher Schadinsekten, durch finale rasche Druckentlastung bildet sich, ähnlich der Taucherkrankheit, Kohlendioxid und die Schädlinge sterben ab. Aus Umweltschutzgründen wird im Drei-Kammer-System CO2 von einer Kammer in die nächste zum Druckaufbau weitergeleitet und so im Kreislauf sparsam wiederverwendet. Durch den Druckausgleich mit dem Rückgewinnungsbehälter baut sich ein Druck von etwa 17 bar auf, die restlichen 3 bar werden als frisches CO2 zugeführt. Die laufende Messung der CO2-Sättigung sichert dessen hohe Wirksamkeit. Während des Druckausgleichs zweier befüllter Kammern wird die weitere belüftet.
Mehr Informationen (inklusive Prozessbeschreibung) zur Vorratsschutzbehandlung bei Kräuter Mix in unserem Infoflyer.